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Zu Beginn ihrer zivilen Nutzung in den 1960er Jahre war Kernkraft in Deutschland gesellschaftlich weitgehend akzeptiert. Sie wurde als sichere, wirtschaftliche und umweltfreundliche Form der Energiegewinnung betrachtet. Nach der Ölkrise 1973 wurde der Bau neuer Kernkraftwerke vorangetrieben. Beim geplanten Bau des Kraftwerks in Wyhl kam es 1975 zu ersten großen Bürgerprotesten gegen Atomkraft, die ihre Höhepunkte in den 80-er Jahren erreichten. Bei einer Demonstration gegen den Bau der Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf versammelten sich 1988 mehr als 100.00 Menschen - ein Jahr später wurde der Bau eingestellt.
2000 einigten sich die Bundesregierung und die Energieversorger darauf, die Nutzung der vorhandenen Kernkraftwerke zu befristen. Danach müsste im Jahr 2021 das letzte deutsche Kernkraftwerk vom Netz gehen. Doch in jüngster Zeit werden Argumente für eine Verlängerung der Laufzeiten laut: Klimaschutz (durch den geringen CO2- Ausstoß), die Verknappung und Verteuerung fossiler Brennstoffe sowie die Abhängigkeit von Energieexporten. Die politische und gesellschaftliche Diskussion über die zivile Nutzung der Kernkraft ist neu entfacht. Die DVD "Kernkraft - Fluch oder Segen?" will Schülern der 9. und 10. Klassen der allgemeinbildenden Schulen Hilfestellung in dieser komplizierten Diskussion leisten. Dazu stehen folgende Themenkomplexe zur Verfügung: 1. Physikalische Grundlagen - Atombau, Kernspaltung, Kettenreaktion, Radioaktivität 2. Das Kernkraftwerk - Funktionsweise, Reaktortypen, Sicherheitsmaßnahmen 3. Tschernobyl und die Folgen - radioaktiver Niederschlag, Verseuchung, soziale und ökologische Probleme 4. Die Risiken der Endlagerung - technische Anforderungen an Atommüll-Endlager, momentane Situation der Endlager-Frage mehr ... |
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