"Stadtökologie"


Stadtökologie -was soll man sich darunter vorstellen? Ökologie bezeichnet allgemein die Wechselbeziehungen zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt. Auf Stadtökologie angewandt heißt es: Wie sehen die Wechselbeziehungen zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen und der Umwelt, sprich: Häuserreihen, versiegelte Straßen und Plätze, hohe Abgasbelastung, Lärm… aus?


Auf den ersten Blick könnte man annehmen, dass die Umwelt „Stadt“ lebensfeindlich ist und die Lebewesen vertreiben müsste. Zumal, wenn man sich vorstellt, wie sich eine Inversionswetterlage auswirken kann. Und doch möchten viele Menschen dort leben, und auch Tiere und Pflanzen haben sich angesiedelt.


Die Menschen genießen die Infrastruktur mit all ihren Vorteilen: die vielen Möglichkeiten, schnell einzukaufen, das differenzierte Bildungs- und Kulturangebot, das öffentliche Verkehrsnetz, die vielfältigen Angebote der Gesundheitsfürsorge usw. Die DVD "Stadtökologie" zeigt einerseits die Nutzung der Stadt durch den Menschen, der ihre vielfältigen Angebote wahrnimmt.

Sie zeigt andererseits, wie der Mensch die durch ihn mit Lärm, Schmutz und schlechter Luft belastete Umwelt in den Griff zu bekommen versucht.
Der Mensch wehrt sich gegen die Umweltbelastung: Er baut Schutzwälle gegen Lärm, installiert Messgeräte zur Feinstauberfassung und legt grüne Lungen in Form von Parkanlagen und Gärten an.





Die DVD schaut hinter die einzelnen Phänomene, z.B. der Ozon-, Lärm- und Feinstaubbelastung. Wie entsteht eine Inversionswetterlage? Wie entsteht Ozon? Und wie Feinstaub und wie wirkt er sich auf den Menschen aus? 3-D-Filmmodule dringen bis in den Molekularbereich vor, wo der Feinstaub von den Lungenbläschen aufgenommen wird und dann ins Blut gelangt, wodurch er für den Menschen zur tödlichen Gefahr werden kann.

Und wie sieht es mit den anderen Lebewesen aus, z.B. mit den Tieren? Sie ziehen sogar aus ihren angestammten Wohn- und Lebensräumen - Wäldern, Feldern und Wiesen - in den künstlich geschaffenen Lebensraum Stadt. Vögel wie Amsel, Rotkehlchen, diverse Meisenarten, Star und Schwalbe leben heute zum größten Teil in Parkanlagen, in Gärten und auf Friedhöfen. Der Sperling ist nicht mehr von den Tischen der Cafes wegzudenken. Auch die Krähe gehört zum täglichen Stadtbild. Kein Abendspaziergang durch die Stadt ohne Mäuse. Sie krabbeln aus Lichtschächten, hinter Kübeln und Kästen hervor auf der Suche nach Nahrung. Marder und Fuchs sind ebenfalls nachts auf der Futtersuche. Fledermäuse nutzen alte Häuser als Schlafplatz, um bei Dämmerlicht in ihre Jagdgründe aufzubrechen. Sie alle nennt man Kulturfolger.
Für diese Tiere gilt, dass das Nahrungsangebot in den Städten reichlicher und vielfältiger ist als auf dem Land. Durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung von Wiesen und Feldern, durch die Ausforstung der Wälder und die Anlage von Monokulturen ist z. B. die Vielfalt der Insekten zurückgegangen und treibt die Tiere bei ihrer Nahrungssuche in die Stadt. Außerdem gibt es in der Stadt nicht so viele Fressfeinde.

Eine spannende, wichtige und didaktisch klug aufbereitete DVD, die viele Anstöße gibt, über den Lebensraum "Stadt" nachzudenken und seine wesentlichen Strukturen erkennen zu wollen. Sie trifft auf den Alltag vieler Schüler. Jeder kann sich als Teil dieser Wechselwirkungen wieder finden und aus den Erkenntnissen für sich selber entsprechende Schlussfolgerungen ziehen.